GEBÄUDE
Gründung der Kolonie 1699
Bei Gründung der Kolonie 1699 wurden 78 Hausplätze und ein Platz für Kirche und Friedhof vermessen. Diese 78 Hausplätze wurden verbaut. Das zeigt die Karte von Amtmann und Hofrat Andreas Loeber. Die Eigentümer sind nach dem Stand von 1748 eingesetzt. Im Brandkataster von 1816 werden 147 Besitzer genannt, weil viele Häuser unter 2, 3 und 4 Eigentümer verteilt waren. Um geordnete Verhältnisse in ihre Grundstücke zu bekommen, tat die damals noch junge Gemeinde einen mutigen Schritt: sie ließ in den Jahre 1845 bis 1848 die Gemarkung durch die Großherzoglichen Geometer 1. Klasse, Ludwig Butz und Friedrich Leistert, vermessen. Die Vermessung ist noch heute Grundlage für die Planung. 1816 hatte der Ort 88 Gebäude und 1000 Einwohner.
Alter Ort als reine Fachwerk-Ortschaft
Bis 1850 muss man sich den Alten Ort als reine Fachwerk-Ortschaft vorstellen. Eine anschauliche Vorstellung davon geben die erste französische Schule aus dem Jahr 1702 in der Pfarrgasse, das renovierte Haus Brionsgäßchen Nr. 13, das Haus zum Löwen in der Löwengasse (einst Gasthaus, heute Heimatmuseum) und das Haus Pfarrgasse 2. Holz, das ständig dem Wetter ausgesetzt ist, wird mit der Zeit silbergrau. Teilweise wurden die Holzbalken auch rußschwarz oder ochsenblutrot gefärbt. Die Lehmausfachungen zwischen den Fachwerkkonstruktionen hatten in unverputzten Zustand gelbliche bis stark rötliche Ockertöne, der Kalkputz war weiß. Typisch für die Fachwerkbebauung im Alten Ort waren hölzerne, teilweise gegliederte Scheunentore und Haustüren mit profilierten Hölzern. Da auch die Türen und Tore handwerklich gefertigt waren, kam es immer zu unterschiedlichen Gestaltungen. Bei aller Einheitlichkeit des Erscheinungsbildes wurde daher doch ein abwechslungsreicher Eindruck hervorgerufen.
Charakteristisch für die historische Bebauung war auch die geschlossene Dachlandschaft mit lebendiger Oberflächenstruktur. Alle Dächer waren mit handwerklichen Ton-Bieberschwänzen gedeckt. Trotz des einheitlichen Materials kam es durch die handwerkliche Verarbeitung zu Abweichungen in Farbe und Form, was Lebendigkeit erzeugte. Neben dem Fachwerk haben noch zwei andere Gebäudetypen den Alten Ort am meisten geprägt: der klassizistische Typ (Pfarrgasse 12) und der Gründerzeittyp (Nollegäßchen 11, Löwengasse 20 u.a.).
Historische Gebäude
1702: Grundsteinlegung der Kirche
1704: Das Alte Schulhaus
Schon bald mehrten sich jedoch die Beschwerden, dass der Neue seinem Auftrag mit zu großem Nachdruck – nämlich härtester körperlicher Züchtigung – nachkomme. Auch der Schulmeister war unzufrieden: einerseits werfe man ihm vor, den Kindern nicht genug beizubringen, andererseits besuchten die Kinder zum Teil seit zwei Jahren nicht mehr die Schule, nur weil er sie gezüchtigt hätte, wie hätte er ihnen da etwas beibringen können? So bat er 1726 um seine Entlassung und wollte wieder in seinem alten Beruf als Strumpfwirker arbeiten. Das bis dahin herrschende Personalkarussell kam im selben Jahr mit Jean-Daniel Le Talle für fast zwei Jahrzehnte zum Stillstand. Danach folgte die selbsternannte Lehrerin Marie Neuvache, sie durfte zwar Fremde und alle Mädchen unterrichten, aber keine Knaben über sieben Jahre.
Heute befindet sich in der Pfarrgasse die medienpädagogische Jugendeinrichtung der Stadt, das Infocafé. Inklusive der Außenanlagen kostete das gesamte Projekt an die 1,2 Millionen Euro. Wo früher die Schulzimmer waren, stehen heute Computer und Spielekonsolen. Herbert Hunkel spricht von einer gelungenen Wiederbelebung quasi als moderne Schule für das Leben im 21. Jahrhundert. Dem historischen barocken Erscheinungsbild folgend, erscheinen die Gefache nun in gebrochenem Weiß, die Balken in hellem Grau. Diese Gestaltung schien ungewohnt und stieß auf Kritik. Etliche Neu-Isenburger wünschten sich die roten Fachwerkbalken zurück. Viele Neu-Isenburger erinnern sich noch an die beliebte äußere Fassade des Alten Schulhauses.
Schon bald mehrten sich jedoch die Beschwerden, dass der Neue seinem Auftrag mit zu großem Nachdruck – nämlich härtester körperlicher Züchtigung – nachkomme. Auch der Schulmeister war unzufrieden: einerseits werfe man ihm vor, den Kindern nicht genug beizubringen, andererseits besuchten die Kinder zum Teil seit zwei Jahren nicht mehr die Schule, nur weil er sie gezüchtigt hätte, wie hätte er ihnen da etwas beibringen können? So bat er 1726 um seine Entlassung und wollte wieder in seinem alten Beruf als Strumpfwirker arbeiten. Das bis dahin herrschende Personalkarussell kam im selben Jahr mit Jean-Daniel Le Talle für fast zwei Jahrzehnte zum Stillstand. Danach folgte die selbsternannte Lehrerin Marie Neuvache, sie durfte zwar Fremde und alle Mädchen unterrichten, aber keine Knaben über sieben Jahre.
Heute befindet sich in der Pfarrgasse die medienpädagogische Jugendeinrichtung der Stadt, das Infocafé. Inklusive der Außenanlagen kostete das gesamte Projekt an die 1,2 Millionen Euro. Wo früher die Schulzimmer waren, stehen heute Computer und Spielekonsolen. Herbert Hunkel spricht von einer gelungenen Wiederbelebung quasi als moderne Schule für das Leben im 21. Jahrhundert. Dem historischen barocken Erscheinungsbild folgend, erscheinen die Gefache nun in gebrochenem Weiß, die Balken in hellem Grau. Diese Gestaltung schien ungewohnt und stieß auf Kritik. Etliche Neu-Isenburger wünschten sich die roten Fachwerkbalken zurück. Viele Neu-Isenburger erinnern sich noch an die beliebte äußere Fassade des Alten Schulhauses.
Folgende Inschrift war dort zu lesen:
„Die erste Schule war in diesem Haus Die Lehre für das Rechte und Schöne Und was die Alten trugen hier hinaus, Das zeigen heut´ die Töchter und die Söhne.“
1701: Goldener Löwe – Au Lion d´Or
Heute Haus zum Löwen – Stadtmuseum, Ecke Löwengasse/ Frankfurter Straße
Gasthaus zum Löwen früher
Haus zum Löwen heute
Im Gasthaus gab es Fremdenzimmer, in denen Fuhrleute nächtigen konnten, vermutlich mit unterschiedlichen Komfort, denn auch honorige höhergestellte Personen wohnten dort, zeitweise sogar monatelang. Wegen der durchreisenden Gäste hat das Gasthaus zum Goldenen Löwen große Stallungen, in denen Pferde mitversorgt werden konnten. Nur höher gestellte oder durchreisende Personen dürften im Gasthaus gegessen haben; für die anderen war es zu teuer. Doch man brauchte Gasthäuser, da die Wohnhäuser zu klein und zu eng waren. Das Gasthaus zum Löwen wurde von Angehörigen aller Schichten und Gruppe aufgesucht, allerdings variierte die dortige Praxis. Handwerker und Bauern gingen abends zum Umtrunk, wie Jacob Furreuter aus Cleeberg in der Wetterau, der dorthin am Feierabend ein Glas Wein trinken geht, aber bei seinem Meister wohnt und dort auch verköstigt wird.
Im Gasthaus zum Goldenen Löwen schenkt man Bier, Wein und Schnaps aus, wobei meist ein Krug oder ein Glas Wein erwähnt wird. Woher der Wein kam, ist nicht belegt. In Frankfurt gab es jedenfalls in Sachsenhausen und Oberrad Weinberge. Die Hugenotten kamen aus einer alten Weinkultur, dem französischen Midi. Spätere Siedler vor allem aus Sedan und dem Metzer Land, brachten von dort ihre entwickelte Braukultur für Bier mit, wie Daniel Drouin, der Vater von Jean Drouin.
Das ehemalige Gasthaus wurde 1976 abgerissen und 1987 wieder originalgetreu aufgebaut. Heute befindet sich dort das Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ und präsentiert in einer Dauerausstellung die Geschichte von Neu-Isenburg.
1704: Bansa-Mühle
Die Wassermühle kam nach dem Tod des Grafen Johann Philipp von einer Hand in die andere und wurde schließlich 1762 Besitz des Frankfurter Bankiers Schönemann. Dessen Witwe verkaufte sie an die Frankfurter Gebrüder Mathias und Conrad Bansa, woher auch der Namen Bansa-Mühle stammt. Dann begann eine glanzvolle Zeit. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, dass zu jener Zeit, als die Familie Bansa das schöne Barockhaus bewohnte, der größte Sohn benachbarten Reichsstadt Frankfurt, Johann Wolfgang Goethe, dort ein- und ausging. Die Goetheforschung kam zu der Feststellung, dass Goethe in Beobachtung des Lebens und Treibens der nahen hugenottischen Kolonie die entscheidenden Eindrücke empfing, die spätere in seinem Epos „Hermann und Dorothea“ ihren geistigen Niederschlag fanden.
Eine feststehende historische Tatsache ist jedenfalls, dass bei den Bansas auf der Mühle alles was Namen, Rang und Ansehen im nahen Frankfurt hatte, auch gesellschaftlich und freundschaftlich verkehrte. Die Bansa-Mühle wurde immer mehr Mittelpunkt und geistiger Sammelplatz für bedeutende Menschen, Künstler und Gelehrte. Sie sah fröhlich heiteres Familienleben und die festlichen Geselligkeiten der Biedermeierzeit, sie war ein Treffpunkt alles Wahren, Schönen, Guten geworden. Bis etwa 1860 währte das Idyll. Danach war kein Bansa mehr Herr der Mühle und des glücklichen Fleckchens Wald und Garten und es wurde still um sie.
Während des 2 Weltkriegs war die Bansa-Mühle verpachtet und zu einer Gastwirtschaft umfunktioniert. In den 1950er Jahren führte ein neuer Pächter die Gastwirtschaft mit gutbürgerliche Küche fort. Schnell drang der gute Ruf wieder bis nach Frankfurt und besonders in den Sommermonaten war der Wirtsgarten an Wochenenden und Sonn- und Feiertagen proppenvoll. Eine Postkarte von 1955 zeigt noch die Gastwirtschaft von innen: die Mühlenstube.
1974 erwarb die Stadt das Gebäude und baute es 1976 für 1 Mio. DM neu auf. Heute ist hier das Trauzimmer des Standesamtes untergebracht. Außerdem ist in der Bansamühle ein Raum für kleinere Kulturveranstaltungen. 1999 hat die Stadt die Außenanlagen komplett neu angelegt. Ein barocker Garten lädt zum kleinen Spaziergang ein. Beete und Wege sind im Stil der Barockzeit möglichst geometrisch angelegt. Die damaligen Grundelemente der Gartengestaltung „Geraden, Kreise, Kreisbogensegmente und Ellipsen“ finden sich hier wieder. Im Jahr 2003 wurde der angrenzende Bansa-Teich komplett saniert. Das gesamte Areal gehört zur Regionalparkroute Rhein-Main, dem Grüngürtel rund um Frankfurt.
Bansamühle Gastwirtschaft
Bansamühle heute