„Zukunft braucht Herkunft“

VERBAUT RATHAUS DEN MARKTPLATZ?

Gegenargumente und „Fake News“ rund um die Wiederaufbauidee

Was sagen die Wiederaufbau-Gegner? „Das Gebäude ist zu groß, der Alte Ort ist schon dicht genug bebaut.“ „Der Marktplatz muss als Frischluftzone erhalten bleiben, das Gebäude unterbricht die Kaltluftzuführung im Alten Ort.“ „Passt das Alte Rathaus noch in die heutige Zeit? Das ist noch ein Symbol der Grafenherrschaft.“ „Was soll man damit anfangen? Es gibt doch keine Nutzungsmöglichkeiten.“ „Wir wollen unseren freien Marktplatz erhalten. Er ist ein Platz zum Verweilen.“ „Das Gebäude stört beim Altstadtfest und Weihnachtsmarkt; es fehlt dann der Platz zu sitzen und für den Weihnachtsbaum.“ „Mehr Gastronomie verträgt der Alte Ort nicht, wir haben schon genug davon.“ Spiegeln diese Einzelmeinungen aber die Wahrheit wieder, oder stecken da doch nicht bewusst gestreute Falschinformationen dahinter?

Der Trägerverein Hugenottenrathaus will vor allem mit Fakten argumentieren und vorab schon betonen: der Marktplatz bleibt für seine Funktion geräumig genug. Keinem Anwohner würde mit dem Wiederaufbau Licht und Ausblick wirklich genommen und die Kosten im Gegensatz zu anderen Projekten im Stadtumbauprogramm erschwinglich, zumal es auch das einzige Projekt ist, das selbst Gelder zur Finanzierung mit beiträgt.

Doch zurück zur Begründung der regierenden Koalition die Wiederaufbauidee aus dem Stadtumbauprogramm zu streichen. So hieß es in der Begründung:
  • Unter der Teilnahme von Neu-Isenburger Bürgern wurde der mögliche Wiederaufbau kontrovers diskutiert. Eine große Zustimmung konnte jedoch nicht festgestellt werden.

  • Die vorherrschende Meinung war, dass der offene Charakter des Marktplatzes nicht durch einen zentralen Bau in der Mitte des Platzes zerstört werden sollte. Eine Nutzung für die anliegende Gastronomie sowie für Feste wie Weihnachtsmarkt und Altstadtfest wäre ebenfalls nicht mehr möglich.

  • Eine zusätzliche Verdichtung des Raums würde ebenfalls von vielen Teilnehmern nicht gewünscht.

  • Zudem fehlt ein Konzept des Wiederaufbaus, ein sinnvolles Nutzungskonzept für das Gebäude. Aufgrund der Maße des Gebäudes wäre eine sinnvolle Nutzung nur schwer zu erreichen.

Dazu sagt der Trägerverein Hugenottenrathaus:

Es gab nie eine Veranstaltung, wo solches oder ähnliches mit Bürgen diskutiert wurde. Auch gab es kein Gespräch mit dem Trägerverein Hugenottenrahaus, um sich demokratisch über die unterschiedlichen Standpunkte auszutauschen zu können und darüber zu diskutieren. Der Trägerverein Hugenottenrathaus hatte viele Bürgerkontakte bei der Veranstaltung am „Tag der Nationen“ sowie mit einem Informationsstand in der Fußgängerzone. Bei beiden Veranstaltungen äußerten sich über 100 Bürger positiv zur Wiederaufbauidee und trugen sich auch eine Liste pro Hugenottenrathaus ein. Die Ablehnung war äußerst gering. Auffällig war aber, dass ca. ein Drittel der Bürger nicht wussten, dass auf dem Marktplatz im Alten Ort einmal ein Rathaus stand.

Es ist auch festzuhalten, dass bereits im Mai 2019 die AG Alter Ort die Wiederaufbauidee und das Konzept Neuer Alter Ort präsentiert bekam. In der Folge am 22. Juli 2019 die Projektgruppe Stadtumbau, vertreten durch den Bürgermeister, die Wirtschaftsförderung und die Stadtplanung. Am 24. Juli 2019 fand außerdem auf Einladung der Stadt im Rathaus eine Presseinformationsveranstaltung statt. Die Presse berichtete daraufhin in großer Ausführlichkeit über die Wiederaufbauidee. Dies alles sei deshalb erwähnt, weil in der Begründung zur Streichung der Wiederaufbauidee behauptet wurde, es hätte kein Konzept zum Wiederaufbau gegeben sowie kein Nutzungskonzept. Dies alles war Bestandteil ausführlicher Präsentationen.

Es fällt auf, dass der Magistrat offensichtlich eine Bürgerbefragung scheut. Er entscheidet zwar als gewählter Vertreter für die Bürger, in dem er einen Wiederaufbau ablehnt, aber bis heute eine Bürgerbefragung nicht durchgeführt hat. Und sich somit über einen Großteil der Bevölkerung hinwegsetzt.