„Zukunft braucht Herkunft“

TRÄGERVEREIN

Der Trägerverein wurde am 29. Januar 2019 gegründet.

Es waren elf Gründungsmitglieder, die sich im noch einzigen Apfelweinlokal von Neu-Isenburg – dem Apfelwein Föhl – im Alten Ort versammelten, um die Grundlagen zur Vereinsgründung festzulegen sowie die Vereinsführung zu wählen. In der Vereinssatzung steht folgendes zu lesen:

SATZUNG

Zweck des Vereins ist das Werben für die Rekonstruktion des alten Hugenottenrathauses im Zentrum des Alten Orts von Neu-Isenburg im Rahmen des Stadtumbauprogramms „Vom Alten Ort zur Neuen Welt.“ Darüber hinaus erarbeitet der Verein einen Bauplan samt Projektentwicklungskonzept „Alter Ort“, als integrierter Bestandteil des ISEK Förderprogramms, ermittelt die Baukosten, betreibt oder unterstützt die Errichtung und kümmert sich um ein zeitgemäßes Nutzungskonzept. Schließlich engagiert sich der Verein auch darin, Gelder für den Wiederaufbau einzuwerben. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (Förderung von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur und des Heimatgedankens gemäß § 52 AO).

Ziele und Aufgaben

Zielsetzung des Vereines ist es, das 1702 errichtete und 1876 abgerissene Hugenottenrathaus wieder auf zu bauen und es nach den vorliegenden historischen Plänen fachgerecht zu rekonstruieren. Angesichts der Bedeutung des Neu-Isenburger Hugenottenrathauses

  • als zentrales Bauwerk und bauliche Keimzelle der Stadt Neu-Isenburg
  • als für die Stadt Neu-Isenburg bedeutsames Bauwerk des Barocks
  • als Symbol der Völkerverständigung zwischen Franzosen und Deutschen
 
ist der Wiederaufbau von übergeordneter, kultureller Bedeutung. Der Verein beleuchtet auch die historischen und städtebaulichen Rahmenbedingungen des Hugenottenrathauses und stellt diese in aktuellen Kontext. Insofern ist der Verein auch im Bereich der kulturellen und stadtgeschichtlichen Bildung tätig.

Trägerverein Hugenottenrathaus stellt sich für die Zukunft neu auf.

Die Kommunalwahl in Neu-Isenburg ist gelaufen, wir bekommen einen neuen Magistrat und ein neues Stadtparlament. Und im Herbst eine Bürgermeisterwahl, die mit darüber entscheiden wird, wie es mit dem Alten Ort weitergeht – oder ob unser historischer Stadtkern weiterhin vor sich her dümpelt. Der Trägerverein hat sich deshalb entschlossen, seine Führungsspitze neu zu wählen und auf die Gespräche mit der neuen Stadt- und Parteipolitik auszurichten.

1. Vorsitzender

Einstimmig wurde das Gründungsmitglied Georg Oeter gewählt. Der Diplom-Ingenieur, Stadtplaner und Denkmalschützer hat zu Neu-Isenburg eine lange städtebauliche Beziehung. So hat er bereits am Bau des Isenburg-Zentrums mitgewirkt. Sein Faible für die Weiterentwicklung denkmalgeschützter Stadtkerne hat er in den letzten 15 Jahren bereits bei der Entwicklung der neuen Frankfurter Altstadt unter Beweis stellen können. Heute ist Georg Oeter Vorsitzender des Vereins „ProAltstadt Frankfurt“. „Ich werde mich allerdings intensiv um meine neue Aufgabe, die Weiterentwicklung des Alten Orts in Neu-Isenburg kümmern. Auch möchte ich alle Mitglieder und Aktive in unserem Verein anspornen, mit mir gemeinsam den großen Fundus von Wissen und von Wissenden zum Nutzen des Alten Orts einzusetzen. Ich sehe meine wichtigste Aufgabe darin, der Stadt Neu-Isenburg und ihrer neuen kommunalpolitischen Führung, die Bedeutung der Weiterentwicklung des Alten Ortskerns näher zu bringen und die Stadt davon zu überzeugen. Neu-Isenburg befindet sich im Standortwettbewerb mit anderen Kommunen im Rhein-Main-Gebiet. Dabei geht es um die berühmten Unterscheidungsmerkmale: es geht um das Image der Stadt, um neue Einwohner, Investoren und um die Ansiedelung von Unternehmen. Das Unterscheidungsmerkmal Hugenottenstadt muss deshalb viel stärker im Stadtbild verankert und den Bewohnern die verloren gegangene Identität und das Bewusstsein zum Alten Ort wieder in Erinnerung gerufen werden. Der Alte Ort bietet dafür die Grundlage.

2. Vorsitzender

Ebenfalls einstimmig ist Rouven Dackermann (31) gewählt worden. Der Neu-Isenburger wurde 2017 als Teil der SPD-Fraktion jüngstes Mitglied in der noch aktuellen Stadtverordnetenversammlung. Bei einer Begehung des Alten Ortes im Rahmen des Heimatkundeunterrichts nahm er sich schon als Viertklässler vor, sich für den Wiederaufbau des Hugenottenrathauses zu engagieren und freut sich über eine bereits beachtliche Menge an Mitstreitern. Weiter: „Klar ist, dass die Entwicklung eines solchen Stadtviertels bei der Stadtplanung besonderer Hingabe bedarf. Im Falle des Alten Ortes jedoch fragt man sich, ob sich alle politisch Handelnden ihrer besonderen Verantwortung für ein solches Quartier bewusst sind. Leider ist ein Konzept, dass den Alten Ort als Ganzes betrachtet, nicht im Stadtumbauprogramm „Vom Alten Ort zur Neuen Welt“ enthalten, sondern lediglich, wenn der Alte Ort überhaupt Beachtung findet, in einer Summe von Einzelmaßnahmen. Doch deren Wirkung kann jetzt schon angezweifelt werden, da sie am offiziellen Leitbild vorbeigehen. Dies heißt: Stärkung der Identität und Wahrnehmung der historischen Wurzeln.

Laut Bericht des Stadtumbauprogramms sollen diese historischen Wurzeln stärker im kommunalen, regionalen und überregionalen Bewusstsein verankert werden. Das ist aber nur politisches Wunschdenken, denn es gibt keine Maßnahmen dafür. Wir müssen deshalb den Alten Ort weiterentwickeln, ihn als vitalen Ort stärken, er soll für alle Bereiche des Lebens – Wohnen, Arbeit, Handel, Kultur und Freizeit – für alle Gruppen der Stadtgesellschaft sowie deren Gäste attraktiv sein. Unser Quartierskonzept beinhaltet 5 Handlungsfelder und 31 Einzelmaßnahmen. Diese müssen wir den Meinungsbildnern und Multiplikatoren und den Bürgern näherbringen. Dafür werde ich mich einsetzen.“

Von links nach rechts:
Rouven Dackermann, Stephen Bürkle,
Karl-Heinz Zimbrich, Gerhard Pons, Georg Oeter

Schatzmeister

Zum Schatzmeister wurde einstimmig das langjährige GHK-Mitglied Karl-Heinz Zimbrich gewählt. Der gebürtige Neu-Isenburger ist bereits seit seiner Schulzeit an der Geschichte der Hugenottenstadt interessiert. Die Idee vom Wiederaufbau des Hugenottenrathauses, damals vom CDU Mitglied Hans Staiger initiiert, unterstützte Karl-Heinz Zimbrich bereits in den 1970/80er Jahren. „Wir wollen unseren Alten Ort für die Zukunft fit machen, deshalb ist der Wiederaufbau für das Image des historischen Stadtkerns, als auch für das Image der Hugenottenstadt insgesamt, von großer Bedeutung.“

Sprecher der Hugenottenfamilien

Gerhard Pons wird weiter als Sprecher der Hugenottenfamilien fungieren und die Betreuung der auf inzwischen fast 50 angewachsene Zahl der Mitglieder übernehmen.“ Ich freue mich schon am 24. Juli – dem Gründungstag der Hugenottenstadt – all unsere Mitglieder und Freunde auf dem Marktplatz im Alten Ort wieder begrüßen zu können. Wir zelebrieren dieses Ereignis nun jährlich und wollen dabei die Zahl der Besucher stetig steigern. Dies tun wir zusammen mit unserem Koalitionspartner dem Verein Pour l`Yseboursch, seinem Vorstand und unserem Freund Werner Stahl. Wir haben festgestellt, dass immer mehr Isenburgern die hugenottische Identität nicht bewusst ist und deshalb auch der Gründungskern mit seinem denkmalgeschützten Grundriss mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Das wollen wir ändern.“

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Vereinsmitglied und Unternehmer Stephen Bürkle (Möbelhaus Bürkle), leitet die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit: „Wir haben mit beträchtlichem Aufwand unsere Homepage selbst erarbeitet, die mit Inhalten und Argumenten Politiker und Mitbürger überzeugen will und treten jetzt intensiv in den Dialog mit den Bürgern. Das ästhetisch attraktive, zierliche Barockgebäude würde für überregionale Beachtung sorgen und mehr Kultur interessierte Besucher in die Stadt locken. Zum Nutzen des Stadtmuseums und der Gastronomie. Wir sind damit auf einer Linie mit dem hessischen Wirtschaftsministerium welches die unter anderem auch durch Corona geschwächten Innenstädte mit dem neuen Förderprogramm Lebendige Zentren unterstützen möchte. Außerdem wurde aktuell von Landrat Oliver Quilling über die Bedeutung der touristischen Destination FrankfurtRheinMain informiert mit besonderem Augenmerk auch auf Tages-Tourismus im Kreis Offenbach.